Das Buch von A. K. Grundig habe ich nicht durch Zufall entdeckt. Ich habe es lange Zeit, bevor es erschienen ist, auf Instagram gesehen. Und ich habe tatsächlich darauf gewartet, dass es rauskam. Es ist eines der wenigen Bücher, die ich mir sofort gekauft habe, nachdem sie erschienen sind. Am allerersten Tag. Ich war voller Erwartungen für dieses Buch. Und ich wurde nicht enttäuscht.
Keine Lust zu lesen? Dann sieh dir das Video an: https://youtu.be/Da76j9eFkHY
Das Buch spielt in Syrien, im Krieg. Es es geschrieben aus der Sicht einer Kriegsberichterstatterin, die hautnah dabei ist. Vor 20 Jahren wollte ich selbst von Kriegen und aus Krisengebieten Bericht erstatten. Ich habe es nicht gemacht, aber ich bin mir bewusst, welch große Aufgabe es ist. Diese Menschen zeigen uns nicht nur, was dort passiert. Sie sind nicht nur dafür zuständig, dass wir Bilder von Dingen sehen, die wir nicht erleben müssen.
Menschen, die über Krieg berichten, sind dabei. Sie sind Teil des Krieges. Einerseits weil sie selbst versehrt werden können, weil sie selbst diese Bilder sehen. Und andererseits, weil sie aus politischer Sicht auf einer Seite stehen. Oder auch nicht. Weil es im Krieg oftmals keine Seite gibt, für die man sich entscheiden kann.
Rezension
Hier meine Rezension zu diesem Buch und kann nur eine ganz, ganz klare Lese-Empfehlung aussprechen.
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Ich wurde zu diesem Buch hingezogen und wusste, dass ich es lesen muss. Und beim Lesen wusste ich, warum. Von der ersten Seite an hat mich die Autorin mit ihren Worten berührt. Ich wusste, ich würde durch die Seiten fliegen und auf jeder einzelnen etwas finden. Manchmal einen Teil von mir selbst, manchmal eine Antwort, manchmal eine Erweiterung meiner eigenen Gedanken und manchmal noch mehr Fragen. Ziemlich oft sogar waren es noch mehr Fragen.
Es ist nicht nur die Geschichte, die das auslöst. Leas eigene, die fiktive Reise. Oder die Realität, die uns immer wieder, schon viel zu lange und auf immer wieder unglaubliche Weise den Atem verschlägt. Es ist vor allem die differenzierte und offene Art, wie die Autorin sich des Themas annimmt. Sie versucht, die Vielschichtigkeit zu verstehen. Dabei weiß sie selbst, dass es nichts zu verstehen gibt. Dass jedes Verständnis neue Fragen nach sich zieht.
Es ist auf der einen Seite niederschmetternd. Diese Erkenntnis, dass die Komplexität uns lähmt. Eine richtige Entscheidung, eine wahrhafte Politik fast unmöglich ist, ohne Unschuldige zu treffen. Auf der anderen Seite ist es ermutigend, in ihren Worten die Bedeutung des einzelnen Menschen zu finden. Der Mensch, der nicht aufgibt. Der noch immer kämpft. Und zwar nicht gegen die anderen. Sondern für das Leben. Im Kleinen. Im Umgang mit anderen Menschen. Es ist ermutigend zu lesen, dass es Menschen gibt, die nicht vergessen haben, dass auch die anderen, die die auf der anderen Seite stehen, dass auch sie Menschen sind.
Eine ganz klare Leseempfehlung!
Lieblingszitat
„Der Edle liebe seine Seele. Der Gewöhnliche sein Eigentum.”